Titel: Totenfluch. Ein Fall für Mafed und Barnell
Autorin: Jenny Wood
Erschienen: 27. März 2025 (Neuauflage)
Inhalt: Als längst vergessener Totengott hat es sich Mafed im heutigen New York gemütlich gemacht, wo er als Rechtsmediziner beim NYPD arbeitet. Als ausgerechnet in der ägyptischen Abteilung des Museums ein Mord geschieht, muss er mit Detective Barnell gemeinsam ermitteln. Zeitgleich scheint die Vergangenheit Mafed einzuholen ...
Die Lektüre habe ich wirklich genossen. "Totenfluch" überzeugt durch eine gelungene Mischung aus Fantasy, Krimi und ägyptischer Mythologie.
Mafed ist ein sehr sympathischer Charakter mit Höhen und Tiefen. Besonders die Rückblicke aus seiner Vergangenheit machen ihn so nahbar.
Nach und nach erkennt man, wie die zuerst zusammenhanglos wirkenden Kapitel ein Gesamtbild ergeben und sich die Handlungen der beiden verschiedenen Zeitebenen verflechten. Der Fall selbst ist relativ vorhersehbar, zumal das Figurenensemble doch recht überschaubar ist. Nichtsdestotrotz macht es Spaß, die beiden Protagonisten bei den Ermittlungen zu begleiten und an der ein oder anderen Stelle mitzufiebern.
Eine schöne Abwechslung zu den Krimielementen bieten die ruhigen Szenen, die das Privatleben der beiden beleuchten. Ganz allmählich baut sich zwischen Mafed und Barnell, die sich anfangs nicht wirklich leiden können, sowas wie Freundschaft auf. Es hängt die ganze Zeit etwas Unaussprechliches in der Luft und man wartet nur darauf, bis endlich einer der beiden das Eis bricht. Trotz des ganzen Dramas rund um Blut und Mord bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke. Immer wieder gibt es kurze Momente, die die Ernsthaftigkeit des Falls einmal vergessen lassen, die einen zum Lachen bringen.
Etwas irritierend sind die Unterhaltungen von Mafed und Barnell übers Siezen. Im deutschsprachigen Raum wären sie nachvollziehbar, da es aber in New York spielt, wirkt es etwas seltsam.
Es gibt einige erotische Szenen, die nicht unbedingt dazu beitragen, den Plot voranzubringen. Wenn man sie nicht mag, kann man sie getrost ignorieren. Sie sind aber ansprechend geschrieben. Sie sind keinesfalls vulgär, trotz der Explizität nicht zu detailliert, sodass man sich selbst ein Bild machen kann, und vor allem sind sie queer, daher haben sie mir persönlich sehr gefallen, und das obwohl ich kein großer Fan von Spice in Büchern bin. Wenn man sie mag, großes Plus.
Der Auftakt hat mir mit seinem Genre-Mix wirklich sehr gefallen und ich freue mich bereits auf den nächsten Teil. Vielen Dank an Netgalley für das kostenlose Rezensionsexemplar.